Lebenslauf Basics. So solltest du deinen Lebenslauf erstellen

Souverän. Überzeugend. Passend.

Übersicht

02.11.2025

Warum dein Lebenslauf heute mehr ist als eine Liste

Der erste Eindruck entsteht in wenigen Sekunden und auch Lebensläufe werden meist sehr schnell überflogen, um sich eine erste Meinung zu bilden. Genau deshalb ist so wichtig einen Lebenslauf sinnvoll zu erstellen und Informationen so auswählen und anordnen, dass sie Relevanz signalisieren und Leistung belegen.

 

Ökonomisch gesprochen sendet dein Lebenslauf Signale über Dich, deine Erfahrungen, deine Bildung und Ausbildung, sowie ganz allgemein über dich im Arbeitsmarkt. Für dich heißt das, dein Lebenslauf sollte ein paar Basics erfüllen und bestimmte Inhalte abbilden.

 

Grundsätzlich sollte dein Lebenslauf: tabellarisch, antichronologisch und relevant aufgebaut sein. Im weiteren Verlauf dieses Beitrags erhältst du eine praxisfeste Blaupause, wie du einen Lebenslauf für den Berufseinstieg und für erste Karriereschritte strukturierst.

Was macht einen überzeugenden Lebenslauf wirklich aus?

Bevor du dich in Word-Vorlagen oder Design-Tools wie Canva stürzt, halte kurz inne und stelle dir eine einfache Frage: Was soll dein Lebenslauf über dich aussagen?

Ein überzeugender Lebenslauf erzählt in komprimierter Form deine berufliche Geschichte – mit dem Fokus darauf, was dich heute für die gewünschte Position qualifiziert. Er ist kein Archiv deines bisherigen Lebens, sondern eine gut geplante Auswahl relevanter Fakten.

Das bedeutet konkret:

  • Du wählst Inhalte so aus, dass sie zu deinem Zieljob passen.
  • Du ordnest sie so an, dass dein roter Faden klar erkennbar ist.
  • Du formulierst Tätigkeiten für die einzelnen Jobs, die deine Aufgaben zeigen.
  •  

Ein Recruiter sollte in deinem Lebenslauf auf den ersten Blick erkennen können: Wo du aktuell stehst, welche Erfahrungen dich qualifizieren und welche Kompetenzen du einbringst

 

Warum Klarheit wichtiger ist als Design

Natürlich darf und soll dein Lebenslauf visuell ansprechend sein. Doch bei aller Kreativität gilt: Form folgt Funktion. Ein zu verspieltes Layout oder übertriebene Farben lenken vom Wesentlichen ab – deinen Inhalten. Eine schlichte, tabellarische Struktur ist nach wie vor der Goldstandard. Sie zeigt Professionalität, spart Platz und ermöglicht eine schnelle Orientierung.

Verwende klare Überschriften wie:

  • Berufserfahrung
  • Ausbildung & Studium
  • Fähigkeiten & Kenntnisse
  • Interessen (optional)

 

Und halte dich an die antichronologische Reihenfolge: Das Aktuelle zuerst. So sehen Personaler sofort, wo du heute stehst.

Wie du deinen Lebenslauf Schritt für Schritt erstellst

Bevor du losschreibst, überlege dir dein Ziel. Bewirbst du dich auf deinen ersten Job nach dem Studium? Oder möchtest du den nächsten Karriereschritt gehen? Je nachdem solltest du die Schwerpunkte unterschiedlich setzen. Struktur ist alles.Ein professioneller Lebenslauf Aufbau folgt immer einem klaren Muster:

  1. Persönliche Daten
    • Name, Anschrift, Telefonnummer, E-Mail
    • Optional: Geburtsdatum, LinkedIn-Profil
    • Foto: Nur, wenn es professionell und aktuell ist.
  2. Kurzprofil (optional)
    • Eine ein- bis zweizeilige Zusammenfassung deiner beruflichen Identität:
    • Beispiel: „Marketing Assistant mit Fokus auf digitales Kampagnenmanagement und datenbasierte Kommunikation.“
  3. Berufserfahrung / Praktische Erfahrung
    • In antichronologischer Reihenfolge
    • Mit Zeitraum (Monat/Jahr), Position und Unternehmen
    • Drei bis fünf aussagekräftige Tätigkeiten oder Erfolge pro Station
  4. Ausbildung & Studium
    • Ebenfalls antichronologisch
    • Erwähne Schwerpunktfächer oder relevante Projekte
  5. Kenntnisse & Qualifikationen
    • Sprachkenntnisse, IT-Skills, Zertifikate
    • Nur das, was relevant ist
  6. Interessen (optional)
    • Kann Persönlichkeit zeigen, aber kein Muss

 

Wenn du deinen Lebenslauf erstellst, gilt eine einfache, aber entscheidende Regel: Weniger ist oft mehr. Viele Bewerber*innen machen den Fehler, zu viele Informationen aufzunehmen – in der Hoffnung, möglichst vollständig zu wirken. Doch dein Lebenslauf ist kein Lebensroman, sondern ein präziser Überblick über das, was dich für die angestrebte Position qualifiziert.

 

Verzichte deshalb auf alles, was keinen Mehrwert bietet oder keinen Bezug zur Zielstelle hat. Frühere Schülerpraktika, die mit deiner jetzigen Berufswahl nichts zu tun haben, gehören ebenso wenig hinein wie Angaben zum Beruf deiner Eltern oder private Details zu Familienstand oder Religionszugehörigkeit. Auch sehr weit zurückliegende Jobs, die keinen Bezug zu deiner aktuellen Laufbahn haben, kannst du getrost weglassen.

 

Konzentriere dich stattdessen auf die Stationen, die deine Entwicklung und deine Fähigkeiten klar zeigen. Das können Tätigkeiten sein, in denen du Verantwortung übernommen oder konkrete Ergebnisse erzielt hast. Praktika und Werkstudententätigkeiten sind besonders wertvoll, wenn sie deine Erfahrung im gewünschten Berufsfeld belegen. Auch ehrenamtliches Engagement kann überzeugen – vor allem dann, wenn es Führungsqualitäten oder wichtige Soft Skills erkennen lässt.

 

So entsteht ein Lebenslauf, der nicht nur vollständig wirkt, sondern gezielt das betont, was dich für die nächste Karrierestufe wirklich qualifiziert.

 

Merke: Für Berufseinsteiger gilt: Jede praktische Erfahrung zählt – sie zeigt Engagement und Lernbereitschaft. Für Berufserfahrene zählt dagegen: Nur, was relevant ist.

Welche Inhalte machen deinen Lebenslauf überzeugend?

Ein überzeugender Lebenslauf lebt nicht von seiner Länge, sondern von seiner Aussagekraft. Es geht darum, Personaler*innen in kürzester Zeit ein klares Bild von dir zu vermitteln – und zwar durch prägnante, relevante und gut strukturierte Informationen.

Warum das wichtig ist? Weil Recruiter schnell erkennen wollen, was du gemacht hast.

Inhalte, die du besser weglässt:

  • Lückenlosigkeit um jeden Preis: Wenn du für ein paar Monate auf Reisen warst oder dich orientiert hast, ist das kein Problem. Steh dazu – kurz und sachlich.
  • Private Informationen: Familienstand, Religion oder Beruf der Eltern sind heute überflüssig.
  • Veraltete Kenntnisse: Wenn du ein Programm vor Jahren gelernt, aber nie wieder genutzt hast, lass es lieber weg.

 

Ein professioneller Lebenslauf lebt von Klarheit. Alles, was keinen Mehrwert bietet, schwächt die Wirkung. Weniger ist hier tatsächlich mehr.

 

Struktur-Tipp: Ein professioneller Lebenslauf nutzt immer einheitliche Formatierung:

  • Einheitliche Schriftart (z. B. Calibri, Helvetica, Arial)
  • Klare Abstände zwischen Abschnitten
  • Dezente Hervorhebungen (fett für Positionen, kursiv für Unternehmen)
  • Keine Farben, Logos oder verspielten Icons

 

Design-Tipp: Grafische Vorlagen können helfen, müssen aber nicht sein. Wichtiger ist, dass der Inhalt sofort erfassbar bleibt.

Wie du häufige Fehler vermeidest

Selbst erfahrene Bewerber*innen machen bei ihrem Lebenslauf vermeidbare Fehler.
Hier sind die häufigsten – und wie du sie umgehst:

 

Fehler #1: Nur Jahresangaben statt Monat/Jahr

 

Ein häufiger und dennoch entscheidender Fehler ist, bei einzelnen Stationen im Lebenslauf nur Jahreszahlen anzugeben. Gib daher immer Monat und Jahr an – also beispielsweise „06/2022 – 03/2024“.

 

Fehler #2: Unübersichtlicher Aufbau

Nutze klare Überschriften, gleiche Abstände und logische Reihenfolgen.
Antichronologisch, tabellarisch, sauber gegliedert – das ist der Standard.

 

Fehler #3: Zu viel Text

Ein Lebenslauf sollte in der Regel nicht länger als zwei Seiten sein, priorisiere Relevanz vor Vollständigkeit. Ausnahme können bestehen wenn du bereits sehr viele Jahre Berufserfahrung gesammelt hast.

 

Fehler #4: Falsche Reihenfolge

Immer die relevante Kategorie zuerst.
Für Berufseinsteiger: Ausbildung/Studium → Erfahrung.
Für Berufserfahrene: Erfahrung → Ausbildung.

 

Fehler #5: Soft Skills im Lebenslauf

Formulierungen wie „teamfähig, kommunikativ, engagiert“ gehören ins Anschreiben – nicht in den Lebenslauf. Im Lebenslauf zählen Fakten und Ereignisse.

Checkliste: Dein Lebenslauf auf einen Blick

Nutze diese Checkliste, bevor du deine Bewerbung abschickst:

 

Allgemeines

  • Tabellarischer Aufbau, gut lesbar
  • Antichronologische Reihenfolge
  • Maximal zwei Seiten
  • Einheitliche Schriftart und Formatierung

 

Inhalt

  • Persönliche Daten vollständig und aktuell
  • Berufserfahrung mit Monat/Jahr und Tätigkeiten
  • Ausbildung & Studium sauber getrennt
  • Kenntnisse und Qualifikationen relevant und aktuell
  • Optional: Kurzes Profil oder Interessen

 

Qualität

  • Keine Rechtschreibfehler
  • Einheitliche Zeitformen (meist Vergangenheit)
  • Aussagekräftige Verben
  • Professionelles Foto (optional)
  • PDF-Format beim Versand

 

Extra-Tipp: Lass deinen Lebenslauf einmal von einer neutralen Person lesen – am besten jemandem, der deinen Beruf nicht kennt. Wenn er oder sie deine Stärken und Schwerpunkte versteht, hast du es richtig gemacht.

 

Dein Lebenslauf als Türöffner

Ein überzeugender Lebenslauf ist mehr als nur Pflicht in deiner Bewerbung – er ist dein Türöffner in die nächste Karrierestufe. Er zeigt nicht nur, was du getan hast, sondern auch, wie du denkst, priorisierst und kommunizierst. Gerade für Young Professionals und Berufseinsteiger gilt:


Ein klar strukturierter, relevanter und prägnanter Lebenslauf signalisiert Professionalität – selbst, wenn du noch am Anfang deiner Karriere stehst.

 

Wenn du deinen Lebenslauf erstellst, denk immer daran: Es geht nicht darum, alles zu zeigen – sondern das Richtige.

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